Die Angaben in der Mondastrologie richten sich traditionell nach dem Stand des Mondes um 0 Uhr, diese Systematik hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Abweichungen ergeben sich zu Mondkalendern, die die genauen Zeiten des Mondwechsels angeben oder sich nach dem Mondstand um 12 Uhr mittags richten. Es kann dadurch sogar zu Unterschieden an Vollmond- und Neumondtagen kommen: Die Astrologen (s. „Die Mondastrologie„) verzeichnen vielleicht einen Krebs-Vollmond, während in traditionellen Mondkalendern aufgrund der 0-Uhr-Systematik noch Zwillinge-Kräfte angegeben sind.Diese 0-Uhr-Regel hat aber durchaus ihren Sinn: Streng genommen beginnt jeder neue Tag eben für uns um diese Zeit, und das Zeichen, unter dem etwas begonnen wird, prägt diese Unternehmung oder eben den Tag entsprechend.
Nun kann man einwenden, dass die Zeiten schließlich sekundengenau feststehen, zu denen der Mond das Zeichen wechselt; warum nimmt man also überhaupt Abweichungen in Kauf und gibt nicht einfach immer den genauen Zeitpunkt des Wechsels an? Für mich persönlich gibt es neben der etablierten Tradition und meinen eigenen über zehnjährigen positiven Erfahrungen noch einen weiteren Grund, in meinem Mondkalender auf allzu genaue Angaben zu verzichten: Wir neigen nach meiner Erfahrung einfach dazu, uns damit zu viel Druck zu machen, was uns wiederum von unserem intuitiven Wissen abschneidet. Oft ist es schon kompliziert genug, z.B. einen Friseurtermin auf einen günstigen Tag zu legen. Was wird daraus, wenn uns der Kalender nun mitteilt, dass an dem Tag im Grunde nur der Vormittag („bis 11.27 Uhr“) so richtig günstig ist? Wenn auch nicht unbedingt bewusst, aber insgeheim bekommen wir dann doch den Eindruck, dass ein Friseurbesuch am Nachmittag irgendwie nicht so „wertvoll“ sei wie der empfohlene Vormittagstermin. Und womöglich nagt an uns unterschwellig dann auch noch ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Dabei geht es doch vor allem darum, die Dinge voller Unbefangenheit anzugehen und sich die freundlichen Mondkräfte zur Unterstützung zu holen, statt sich mit Terminen und noch mehr Pflichtgefühl zu stressen. Es gibt ohnehin immer mehrere günstige Termine und oft reicht es schon, die ungünstigsten zu vermeiden, um bei den empfohlenen Tätigkeiten Freude und Erfolg zu erleben.
Wenn nun etwa der Mond um 5 Uhr morgens ins nächste Zeichen des Tierkreises wechselt, sagen wir vom Krebs in den Löwen, dann wird im Lauf dieses Tages bereits die Wirkung des neuen Zeichens (Löwe) spürbar, obwohl im Kalender noch das vorige (Krebs) angegeben ist. Davon sollte man sich aber nicht verrückt machen lassen. Schließlich sind die Übergänge immer fließend, und gerade wenn der Mond sich laut Kalender drei Tage im gleichen Zeichen aufhält, spielt am ersten und am letzten Tag immer das vorige bzw. folgende Zeichen mit hinein.
Ein einprägsames Erlebnis machte mir das deutlich: Als ich einmal spät nachts am Schreibtisch saß und unter hohem Zeitdruck noch eine Arbeit fertig stellen wollte, die mir schon seit Tagen nicht leicht fiel, spürte ich plötzlich ganz deutlich, wie sich auf einmal die Spannung und der Druck in meinem Kopf lösten und ich wieder freier durchatmen konnte, obwohl sich äußerlich nichts verändert hatte. Was war passiert? Die Mondkräfte des Widder-Mondes, die mir und meinem Kopf tagelang zu schaffen gemacht hatten, hatten sich verändert, der Einfluss des Stier-Mondes hatte sich durchgesetzt und der Druck der geistigen Anspannung konnte von mir abfallen. Als ich dies genauer überprüfen wollte, fand ich heraus, dass dieser Wechsel, so fühlbar er in dieser einen Minute für mich war, keineswegs zu dem Zeitpunkt stattgefunden hatte, an dem er astronomisch errechnet worden war. Die Wirkung setzt also nicht unbedingt genau dann ein, wenn der Mond laut astronomischer Berechnung in ein neues Zeichen wechselt.